Festival Roma-kazališća potribuje šarije produkcije. Roma-Theater-Festival in Wien.

Im Wiener Dschungel, einem Theater, das vor allem für Kinder und junge Menschen konzipiert ist, läuft bis 9. November das Roma-Theater Festival E Bistarde unter dem Motto „Vergiss mein nicht.“ 

Das Motto des diesjährigen Roma-Theater-Festivals könnte nicht richtiger platziert sein: Vergiss mein nicht. Um zu zeigen, dass das Theater und die TV-Branche nicht im Geringsten so vielfältig sind wie unsere Gesellschaft. Wann habt ihr das letzte Mal ein Stück in Österreich gesehen, deren Hauptrollen nicht von weißen Österreichern besetzt waren?

Im Ensemble des von Simonida Selimović inszenierten Stückes „Land ohne Land“ waren gleich beide Hauptdarsteller:innen Rom:nja — und sie waren beschäftigt mit einem Thema: Nach 30 Jahren in Österreich, nach Jahren der Ausbildung und Arbeit, könnten sie endlich mit weniger Komplikationen die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen. Theoretisch könnten schon die Korken knallen — aber dann hätte Österreich noch gerne den Nachweis, dass man sich von der alten Staatsbürgerschaft, in diesem Fall serbischen, verabschiedet. Noch einmal Papierkram, noch einmal lauter Scherereien, weil man nicht zur richtigen Volksgruppe gehört.

Wie gut sich behördliche Willkür und Missbrauch der Staatsgewalt für eine Bühne eignen, kann man (leider) beim Roma-Theater-Festival einsehen. Und im Unterschied zu so manch anderem Theaterstoff — sieht man ziemlich klar, worum es den Macher:innen geht.

Regisseurin und Autorin Simonida Selimović bedauerte nach einer der Vorstellungen im Talk mit Aktivist:innen der HÖR Hochschüler:innenschaft Österreichischer Rom:nja, dass Regisseure oft die Vorstellung hätten, welche Rolle man als Romni spielen kann oder müsse —Klassiker wären Putzfrau oder Prostituierte und vor allem sollen sie dabei nur in schlechtem Deutsch sprechen. Aus Gesprächen wie diesen merkt man, dass deutschsprachige Bühnen und Filmproduktionen endlich ein bisschen vorankommen müssen. Das Roma-Theater-Festival zeigt weitere inszenierte Lesungen und Konzerte bis inklusive 9. November und hält am 8. November auch eine Veranstaltung im Österreichischen Parlament, wo disktutiert wird, welche Formen der Selbstorganisation für Rom:nja verbessert werden könnten.