Die südburgenländische Ortschaft Rechnitz wurde zu einem Symbol für Endphaseverbrechen. Vom 24. auf den 25. März 1945 – also kurz vor Kriegsende – wurden dort etwa 200 jüdische Zwangarbeiter:innen von lokalen Nazigrößen umgebracht. Der Ort des Massengrabes, in dem die Leichen verscharrt wurden, ist bis heute nicht gefunden. Rechnitz bleibt bei Weitem nicht der einzige Ort entlang der heutigen österreichisch-ungarischen Grenze, an dem solche Verbrechen begangen wurden. Vlada još svenek firong tišine u Rohuncu?
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Themen der Episode
- Versuch einer Definition und historische Einordnung
- Exkurs nach Ungarn, wo jüdische Bevölkerung dem Staat relativ verbunden war bis sich Situation verschärfte
- Erste Massenerschießungen von Juden in der heutigen Ukraine: auch ungarische Jüd:innen sind dorthin deportiert worden
- Verhältnis Ungarns zu Nationalsozialismus: Deportationen unter Miklos Horty
- Mit dem Rückzug der Wehrmacht von der Ostfront beginnt man jüdische Lagerinhaftierte auf Todesmärsche zu schicken
Man müsste sagen, das sind Killing Fields entlang der heutigen österreichisch-ungarischen Grenze im Burgenland. Nicht nur in Deutsch Schützen oder Rechnitz. Nahezu entlang der gesamten Grenze liegen Leichen verscharrt, da haben sich überall Verbrechen zugetragen. Wie traurig das ist!
Michael Schreiber
- Bau des Südostwalls: viele jüdische Zwangsarbeiter in Lager untergebracht – etwa in Köszeg und Sopron
- 200 Jüd:innen, die nicht mehr zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden, sind von Köszeg nach Rechnitz gebracht worden
- Während auf dem Schloss Rechnitz eine Feier veranstaltet wurde, sind einige ranghohe Nazis von dort abkommandiert worden, um die zweihundert schwachen und erkrankten Jüd:innen umzubringen: Der Ort des Massengrabs bleibt ein Rätsel
- Beispiel Deutsch Schützen, wo eine Division der SS 60 Jüd:innen ermordet hat
- Beispiel einer Gaskammer im ungarischen Köszeg (nahe der burgenländischen Grenze)
- Zwei Wissende über Ort des Massengrabs wurden umgebracht
- Das Schweigen in Rechnitz und Film als Zeitdokument „Totschweigen“
- Weitere killing fields entlang der heutigen burgenländischen Grenze
Hrvatksi dio
- Kako je zgledao firong tišine u Rohuncu i vlada još svenek?
- Se je premijilo djelovanje spominjanja?
- Mjesta spominjanja u Rohuncu i peljanja kroz bivšu zidovsku općinu
Kad je pao željezni zastor, si mogao iskat madjarske židove, ki su znamda preživili masakre. Onde imas i žive svidoke, ki govoru. A aktivisti, ki su u 80-i počeli spominjanjem, su djelom još sada aktvini.
Predavanja: Michael Schreiber, Ralf Grabuschnig
Rez: Ralf Grabuschnig
Slika: Wikicommons