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Podcast: Von der Ustaša zum kroatischen Exilterror

Ein weithin unbeleuchtetes Kapitel der Nachkriegsgeschichte ist der kroatische Exilterror gegen Jugoslawien. Ralf Grabuschnig und Michael Schreiber behandeln in dieser Episode, wie es zur faschistischen Ustaša gekommen ist, die unter Hitler im Unabhängigen Staat Kroatien NDH Hunderttausende hat umbringen lassen. Darüber hinaus erklären sie, wie terroristische Gruppierungen aus dem Exil versuchten, das 2. Jugoslawien bis in die 1980er zu destabilisieren. U hrvatskom dijelu: Odakle dojde povezanost gradišćanskih Hrvat:ic prema muziki Thompsona?

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Themen der Episode

Bis 1945
  • Das 1. Jugoslawien war geprägt von politischem Chaos: Nach der Ausrufung der Königsdiktatur 1929 gehen viele Oppositionelle gehen ins Ausland. Unter den Exilanten ist Ante Pavelić, der den nationalistischen Geheimbund Ustaša gründet
  • Ustaša entwickelt sich fortan zu faschistischer Terrororganisation, unter anderem wird ein Attentat auf den serbischen König Aleksandar I. in Marseille verübt
  • Nach Balkanfeldzug der Wehrmacht: Ustaša übernimmt unter Pavelić die Macht im neugeschaffenen Unabhängigen Staat Kroatien (NDH), der ein nicht wirklich unabhängiger Vasallenstaat der Nazis ist.
  • NDH lässt sich von Nazis zu Konzentrationslagern „inspieren“ (das größte in Jasenovac, siehe Ustaša-Personal im Titelbild)
  • Bis 1945 ist die Ustaša für hunderttausende Ermordete verantwortlich: Besonders ethnische Minderheiten wie Serb:innen, Jüd:innen und Romn:ija und politisch Oppositionelle
Nach 1945
  • Als der Zweite Weltkrieg endet, schafft es fast die gesamte faschistische Führungsriege des NDH, sich ins Ausland abzusetzen. Von dort aus sehen sich nationalistische Exil-Kroat:innen als die politische Nachfolge der Ustaša. 
  • Als wichtige Quelle dieser Podcastfolge ist der Sechsteiler „Krieg im Schatten“ von Danijel Majić und Carla Reitter beim Hessischen Rundfunk zu nennen
  • “Lifestyle-Terroristen”: Der Terror nimmt in den 1960ern zu und trifft hauptsächlich jugoslawische Diplomat:innen. Es gibt zahlreiche Todesopfer und sogar Flugzeugentführungen. In New York geht eine Bombe der Exilkroaten hoch. 
  • Jugaslawische Antwort: Der jugoslawische Geheimdienst UDBA verübt Gegen-Anschläge in den 1970ern (auch im Ausland), weil sich Jugoslawien von den Terrorakten bedroht fühlt. Allein in Deutschland gibt es Dutzende Todesopfer der UDBA-Aktionen
  • Operation Feniks, 1972: 19 Hochbewaffnete versuchen sich von Österreich ausgehend in Kroatien einzuschleusen und liefern sich über Wochen Gefechte mit der jugoslawischen Armee und Polizei
Hrvatski dio
  • Čudna povezanost gradišćanskih Hrvat:ic prema muziki Thompsona
  • Kako izgleda hrvatski nacionalizam danas?

Weiterführendes

“Krieg im Schatten” – sechsteiliger Podcast

Ralf Grabuschnigs Podcastfolge zum Terror der Exilkroaten

EU-Abgeordnete mit fragwürdigem Verhältnis zum Exilterror

Symbole der Ustaša und weiterer Gruppierungen


Predavanja: Michael Schreiber, Ralf Grabuschnig
Redakcija: Lina Pavicsits, Konstantin Vlasich
Signacija: Valentina Himmelbauer, Andreas Karall
Titelbild: Wikicommons/Ustaša-Personal im KZ Jasenovac

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