YEN/MEN: Barabas nadalje predsjednik, Wukovits novi komisar. Neues im Vorstand.

Am Donnerstag wurde am Knivsberg (Dänemark) die Generalversammlung der Jugend Europäischer Volksgruppen JEV abgehalten. Die GV bildet den Abschluss des Osterseminars der Dachorganisation YEN und hat unter anderem einen Präsidenten wiedergewählt, zudem wurde HAK-Präsident Alex Wukovits Kommissar für Kommunikation und ein spontan gewählter Kommissar für Politik & Minderheitenrechte kommt von der dänischen Minderheit in Deutschland. Im Laufe der Versammlung wurde außerdem klar, welche Problemfelder es finanziell geben könnte.

Drei Vorstandspositionen vergeben

Andor Barabas war so etwas wie der Corona-Präsident der YEN. Seine letzten eineinhalb Jahre in der Funktion waren zwar nicht leicht, aber er sei eine soziale Person und habe versucht so viel Kontakt wie möglich zu jeder einzelnen Organisation zu halten, so Barabas. Seine Kandidatur hat er direkt in der GV bekanntgegeben und der Angehörige der deutschen und ungarischen Minderheit in Rumänien freut sich, diese herausfordernde Funktion weiterführen zu können. Barabas wurde mit 86 Prozent wiedergewählt.

Alex Wukovits vom HAK hat Ende 2020 seine Arbeit in der Arbeitsgruppe Kommunikation aufgenommen und war auch Mitbegründer des Podcasts der JEV. Seine Arbeitserfahrungen mit Grafiken, Social Media Content, dem Abhalten von Sitzungen und Planung sowie Durchführung von Projekten beim HAK seien gute Voraussetzungen für den Posten als Kommissar, sagte er ins Plenum. Seine Kandidatur wurde von mehreren  Organisationen “big time” unterstützt, Wukovits wurde als einziger mit 100 Prozent in die neue Vorstandsfunktion gewählt. Wir schließen mit einem Zitat von Alex: “YEN has a really special place in my heart.”

Da vor der GV keine Kandidatur für den Posten des Politikkommissars eingegangen ist, hat man gehofft, dass sich im Laufe der Wahlen jemand aus dem Plenum aufstellen lässt. Präsident Andor Barabas sagte auch etwa “if you want a strong umbrella organisation, you need to contribute to it.” Und tatsächlich hat sich Sebastian Jepsen-Thomsen von der SDU, der dänischen Jugendorganisation in Deutschland gemeldet. Er wisse zwar nicht genau, was da auf ihn zukomme, aber man sei ja hier, um etwas zu ändern, so Jepsen-Thomsen. Er wurde mit 93 Prozent der Stimmen zum Politikkommissar gewählt.

Keinen Nachfolger gibt es für den Posten der Schatzmeister:in, den bislang Martina Jazbec von der slowenischen Minderheit in Italien ausgeübt hat.

Finanziellen Herausforderungen auf europäischer Ebene

YEN-Geschäftsführerin Eva Schubert stellte in  ihrem Bericht fest, dass die Projektbudgets für 2020/2021 nur etwa zur Hälfte verbraucht werden konnten – begründet wird das hauptsächlich mit verschobenen Events. Die Reisekosten des Vorstands fielen Pandemie-bedingt auch deutlich geringer aus als angedacht – 2021 sind etwa nur 1.200 Euro an Reisekosten angefallen, geplant sind jährlich etwa 5.000 Euro.

Finanziell ist die Planung zurzeit etwas schwierig. Die EU hätte ihre Antragsformalitäten geändert und auch deren große administrative Förderung für YEN – in der Höhe von 80.000 Euro – sei für das Jahr 2022 noch nicht bestätigt, so Schubert. Deswegen hat YEN auch einen alternativen Budgetplan für das laufende Jahr erstellt, der mit etwa 50.000 Euro weniger Ausgaben bewältigt werden könnte.  Die Geschäftsführerin bemängelt einen besorgniserregenden Trend in der EU, da diese sich europäischen Jugend-Netzwerken (wie die YEN eines ist) gegenüber nicht sonderlich förderlich verhalte. Es gebe zurzeit auch keine längerfristigen Förderpartnerschaften mit der EU, die über ein Jahr hinausgingen wie früher. Eine weitere problematische Aussicht gibt es im Zusammenhang mit dem Europäischen Rat/Council of Europe, wo nicht klar sei, wie dessen Förderungen für Jugendorganisationen künftig aussehen würden, so Schubert.

Bismarck, Polen, Sobotka

Bei der letzten außerordentlichen Generalversammlung im Herbst wurde eine Resolution verabschiedet, die das Aufstellen eines geplantes Otto v. Bismarck Denkmals in Bautzen (in der sorbischen Lausitz, Deutschland) veurteilt. Da gibt es ein erfolgreiches Update, die Stadtregierung habe entschieden, das Monument nicht aufzustellen.

Schlechtere Nachrichten gibt es aus Polen. Da wurden vom Parlament/Sejm Budgetkürzungen beschlossen, die die finanziellen Mittel für den Unterricht von Minderheiten- und Regionalsprachen betreffen. Eine weiterer Beschluss des polnischen Bildungsministeriums wertet die nunmehr ehemalige YEN-Politik-Kommissarin Evelina Stefanska diskriminierend, da deutsche Minderheitenangehörige nur noch eine statt drei Stunden Deutschunterrichts in der Woche bekommen.

Stefanska verwies zudem auf den gemeinsamen Brief von HAK, KSŠŠD und YEN an den österreichischen Nationalratspräsidenten, Wolfgang Sobotka, in dem die Repräsentation des Dialogforums für Volksgruppen infrage gestellt wurde – etwa kritisierte man das Fehlen junger Minderheitenangehöriger bei der Einladung zum Format. Es wurde unverändert abgehalten.

Kommende Seminare – Kärnten und Burgenland kommen auch zum Zug

Einer der vergnüglichen Punkte des Seminars ist, die Kandidaturen für weitere Seminare zu begutachten und den Zuschlag zu erteilen. Für das Osterseminar 2023 hat sich HAK beworben – es wird im Burgenland stattfinden, mit Ausflügen nach Wien und musikalischen Freizeitaktivitäten neben den Workshops. Neben dem HAK haben auch die Slowen:innen in Italien den Zuschlag für das Diversity Festival im nächsten Jahr in Triest erhalten

Schon etwas tiefer im Organisationsstress sind etwa die Kärnter Slowen:innen mit dem Diversity festival im Juni oder die Deutsche Minderheit in Rumänien, wo das kommende Herbstseminar abgehalten wird.